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Ein ganz besonderes, leider allzu seltenes Fest konnte die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Maria Stern am Samstag in der Osteroktav feiern: Sr. M. Regina Fox bekundete in einem feierlichen Akt, dass sie sich durch die Ewigen Gelübde auf Lebenszeit an die Ordensgemeinschaft der Schwestern von Maria Stern binden wollte. Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde und Bekannte waren aus ihrer Heimat Mecklenburg-Vorpommern gekommen, um mit ihr, den Schwestern von Maria Stern und vielen Gästen aus nah und fern dieses große Ereignis zu feiern.
Als Geleitwort für ihr Leben im Orden hatte sich Sr. M. Regina einen Vers aus dem Psalm 37 gewählt: Befiehl dem Herrn deinen Weg; er wird's wohl machen.
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Der festliche Gottesdienst wurde von Dekan Helmut Haug, St. Moritz, und Pfarrer Waclaw Kuriata aus Breslau zelebriert, assistiert von Diakon Christian Wild. In seiner Predigt legte Dekan Haug dar, dass Sr. M. Regina durch ihre Ewige Profess sich öffentlich dazu bekenne, dass sie sich auf Dauer für eine Lebensform entscheide, die heute nur noch wenige wählen. Die „ewige Dimension“ komme in unserem Alltag nicht mehr vor, es werde nur noch kurzfristig geplant, meinte Dekan Haug. Vom Gedanken der Ewigkeit, para siempre, müsse man fasziniert sein wie die heilige Theresia von Avila, wobei ewig nicht einen Kontrast zur Zeit darstellt, da ja gerade dieses Ausgerichtetsein auf die Ewigkeit den Menschen befähige, die Aufgaben des Alltags in besonderer Weise wahrzunehmen und zu bewältigen. Er war sich sicher: „Gott hat in alle Dinge die Ewigkeit hinein gelegt.“ Auf die Wortbedeutung von „Profess“ eingehend meinte der Prediger: Das lateinische profiteor heißt öffentlich bekennen. Für den Christen bleibt es immer eine Herausforderung, Zeugnis zu geben von dem, wozu er steht. Für Sr. M. Regina heiße dies, so wie Franziskus und Klara der Welt von heute eine alternative Lebensweise aufzuzeigen, eine Lebensform der Einfachheit als starkes Zeichen für unsere Welt. Aus der weiteren Bedeutung des Wortes profiteor, das auch versprechen und verheißen bedeutet, dürfe sie gleichzeitig Gottes Zusage entnehmen, dass er treu ist, dass sie ihm ihre Wege anbefehlen darf, dass sie nicht allein und aus eigener Kraft für Welt, Kirche und Ordensgemeinschaft verantwortlich sei, denn „Er wird’s wohl machen.“
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Dem bewegenden Augenblick der Handauflegung und der Gelübdeablegung ging die Anrufung des Heiligen Geistes im Pfingsthymnus und aller Heiligen in der Allerheiligenlitanei voraus sowie die Übergabe der Hl. Schrift und der Professkerze. Dekan Haug, als offizieller Vertreter der Kirche, Generaloberin Sr. M. Theophila und Provinzoberin Sr. M. Esther, als Vertreterinnen der Ordensgemeinschaft von Maria Stern, bestätigten durch ihre Unterzeichnung der Professformel, die von Sr. M. Regina unterschrieben worden war, die Profess.
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Nach dem Festgottesdienst zog die gesamte Gottesdienst-
gemeinde in den Kreuzgang, wo bei strahlendem Sonnenschein und fröhlicher Atmosphäre Glückwunsche ausgesprochen, fotografiert und ein kleiner Imbiss eingenommen werden konnte.
Die Festesfreude fand ihre Fortsetzung bei vielen guten Begegnungen und Gesprächen beim festlichen Mittagessen und beim nachmittäglichen Kaffeetrinken, umrahmt von musikalischen Einlagen.
Den geistlichen Abschluss des Tages bildete die feierliche abendliche Vesper in der Sternkirche.
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