Verabschiedung der Sternschwestern in Immenstadt

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Bericht von Doris Augustin im Allgäuer Anzeigeblatt vom 15. Mai 2017:
Während in der Stadtpfarrkirche schon die Festgäste eintrafen, um zusammen mit der Pfarrei St. Nikolaus einen Dankgottesdienst zu feiern, hörte man am Parkplatz des Klosters Maria Stern Freudenrufe der Begrüßung: „Schwester Kosma!“ – Sie war die erste Schwester, die den Konvent Maria Stern vor einigen Wochen verlassen musste und nach Bergheim bei Augsburg umzog. „Wo immer wir gehen, du bist unser Weg“, betonte Pfarrer Anton Siegel im Gottesdienst und traf damit, was als Grundtenor über dem Tag der offiziellen Verabschiedung und Filialauflösung stand.
„Erst, wenn wir etwas verlieren, hergeben müssen, wird uns bewusst, was wir hatten“, sagte Siegel später in seiner Predigt. Diese Dankbarkeit zeigte sich in der voll belegten Kirche. Viele Priester, die eine Verbindung zum Kloster haben, waren zu dem Gottesdienst gekommen. So auch der gebürtige Immenstädter Pater Herbert Bihlmayer, der vor über 50 Jahren bei den Schwestern eine offene Tür für seine Primizfeier gefunden hatte. Diese persönlichen Beziehungen sprach auch Provinzoberin Sr. Dr. Beda Rauch beim Festakt im Kloster an. Einzelne Beziehungsfäden wurden so über Generationen hinweg zu einem Netzwerk der Verbindungen mit dem Orden.
Dieses spezielle Netz griff auch Vize-Landrätin Gertrud Knoll auf, die als ehemalige Schülerin das Wirken der Schwestern im Oberallgäu beleuchtete. Auf Werte, die Klosterschwestern automatisch und allein durch ihr Dasein vermitteln, ging Immenstadts Bürgermeister Armin Schaupp ein. Er übergab den Schwestern ein besonderes Geschenk: Die Stadt übernimmt die Grabpflege der Schwesterngräber auf dem städtischen Friedhof. So wird ein ehrendes Andenken bewahrt, das Peter Kosak, Direktor des Schulwerkes der Diözese Augsburg, auch im schulischen Bereich versprach. Er erinnerte an die berühmten „himmlischen Plätzchen“ und andere Köstlichkeiten aus der Klosterküche, die mehrmals den Weg nach Augsburg fanden.

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Schwester Fatima Döring zeigte in einer Präsentation alle ehemaligen Wirkungsstätten der Maria-Stern-Schwestern in Immenstadt und machte so deren 136-jähriges Wirken wieder lebendig. Den missionarischen Auftrag stellte Generaloberin Sr. M. Sofia Salanga in den Mittelpunkt. Mit Worten von Papst Franziskus rief sie auf, über den Sinn des eigenen Lebens nachzudenken und welche Sendung Gott für jeden hat. Wie die Schwestern das Leben der Immenstädter prägten? „Wie ein Tropfen Farbe den Grundton einer anderen Farbe fast unmerklich verändert, hat der Einfluss der Schwestern den Grundton manchen Lebens oder ganzer Familien verändert.“
Realschuldirektor Werner Schilling wies unter anderem auf die Besonderheit der Hauskapelle des Klosters im Schulgebäude hin: ein Ort des Gebetes, der Ruhe und der besonderen Begegnung mit der erwählten Lebensform jeder einzelnen Schwester. Als Zeichen der Verbundenheit mit dem Orden übergab er einen 4000-Euro-Scheck (der Erlös des schulischen Ostermarktes) für Missionsprojekte der Sternschwestern und versprach weitere Unterstützung.
Für die fünf letzten Schwestern in Immenstadt brachte Elternbeirats-Vorsitzende Katharina Rhode je einen Schirm mit: „Er soll sie auf den weiteren Berufungswegen beschützen und begleiten.“
 

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